Etwa um 316 in Sabaria (heute Szombathely = Steinamanger) als Sohn eines römischen Tribunen geboren, zeigt sein Name Martinus (zum Kriegsgott Mars gehörig), was der Vater mit ihm vorhatte. So wurde er schon mit 15 Jahren wohl nicht ganz freiwillig zur römischen Armee eingezogen. Martin lehnte Krieg und Blutvergießen ab und versuchte das Beste aus der Situation zu machen. In diese Zeit fällt die bekannte Begegnung mit dem Bettler am Stadttor von Amiens nördlich von Paris. (…)
In der Tradition steht der heilige Martin für Frieden und für Solidarität mit Randgruppen. Er ist der Patron der Bettler, der Geächteten, Kriegsdienstverweigerer und des Burgenlandes. Geboren vor 1.700 Jahren, um 316/17 in Szombathely (Steinamanger) in Pannonien/Ungarn, verbrachte er seine Jugend als Soldatensohn in Pavia. Martin diente als Offizier in einer römischen Eliteeinheit. Ein Schlüsselmoment machte ihn weltberühmt: Vor den Toren von Amiens zerschnitt er mit dem Schwert seinen Mantel und teilte ihn mit einem Bettler, der ohne ihn erfroren wäre. In der Nacht erschien ihm Christus – in der Gestalt des Bettlers, wie um zu sagen: „Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan.“ Bald darauf empfing Martin die Taufe. Seinen Militärdienst beendete Martin und wurde Schüler des berühmten Bischofs Hilarius von Poitiers, empfing die Priesterweihe und gründete um 360 als Einsiedler in Ligugé das erste Kloster Galliens. Als die Bürger des 100 Kilometer entfernten Tours einen neuen Bischof brauchten, wollten sie niemand anderen als den Einsiedler aus Poitiers. Der wollte zwar nicht, doch die (Martins-)Gänse sollen ihn in seinem Versteck verraten haben. Seit Juli 372 Bischof, lebte Martin dort weiter im Kloster. Martin ist der erste Heilige, der verehrt wurde, obwohl er kein Märtyrer war. Sein Fest am 11. November begleiten viele Bräuche wie Laternenumzüge, das Nachspielen der Mantelteilung, „Gans’lessen“ und „Martiniloben“ (den neuen Wein verkosten).
Quelle: https://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/imkirchenjahr/allefeste/heiligermartin/article/53385.html